Drei Jahre Fachstelle GLiS – Rückblick auf das, was bleibt

Die Fachstelle GLiS hat in der dreijährigen Projektlaufzeit (2014-2017) Herausforderungen im schulischen Handlungsfeld Globalen Lernens identifiziert, reflektiert und exemplarisch praxisorientierte Lösungen erarbeitet. Die schulische Ebene ist ein zentrales Feld mit vielversprechendem Potential und besonderen Hürden in der Implementierung der globalen Perspektive. Die Fachstelle verstand sich im Kontext dieses Implementierungsprozesses als praxisnahe und wissenschaftsorientierte Einrichtung.

Beitrag zum Diskurs
Die Implementierung von globalen Themen in Bildungsprozesse geschieht in einem gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Diskurs. Die Fachstelle agierte als Verbindungsstelle zwischen diesen Diskursen und vertrat ein eigenes Verständnis darüber, wie dieser Implementationsprozess geschehen kann: Mit einem ganzheitlichen, multiperspektiven Ansatz von Schulentwicklung. Die Fachstelle war in  bundesweiten Arbeitsgruppen und Gremienvertreten vertreten, in denen entwicklungspolitische Bildungsarbeit an und mit Schulen in Praxis und Theorie weiterentwickelt wurde.

Beratung und Vernetzung
Ein zentraler Aufgabenbereich bestand in der Beratung der Abteilung Inlandsförderung von Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst bei der Weiterentwicklung der Förderpolicy. Darüber hinaus arbeitete die Fachstelle in enger Kooperation mit unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Akteuren, (religions-)pädagogischen Instituten und Nichtregierungsorganisationen zusammen. In fachbezogenen Vernetzungstreffen, den GLiS-Fachtagungen und entsprechenden Veröffentlichungen hat die Fachstelle den Austausch zwischen diesen und weiteren Akteuren bundesweit gefördert.

Themen & Ergebnisse
Die Fachstelle hat mit Blick auf Herausforderungen im Handlungsfeld Globales Lernen in der Schule insbesondere zwei inhaltliche Schwerpunkte bearbeitet: (1) Qualität im Globalen Lernen in der Schule und (2) Globales Lernen im Kontext von Süd-Nord Begegnungsreisen.

Im Projektjahr 2015 standen Fragen rund um Qualität schulbezogener Bildungsarbeit Globalen Lernens im Mittelpunkt. In Kooperation mit der Abteilung Inlandsförderung von Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst wurden in einem partizipativen Prozess Qualitätskriterien für “gute” Schulprojekte entwickelt, die auf der ersten GLiS-Fachtagung zu Qualität im Globalen Lernen in der Schule von Akteuren aus Wissenschaft und Praxis kritisch hinterfragt wurden. Die finalen Kriterien und die wichtigsten Diskussionslinien des Prozesses finden sich in den Beiträgen des ersten Bandes zu Qualität im Globalen Lernen in der Schule, erschienen in der Reihe Globales Lernen in der Schule – Impulse aus Theorie und Praxis.

Im Projektjahr 2016 fokussierte sich die Arbeit der Fachstelle auf die Frage, wie Globales Lernen im Kontext von schulischen Süd-Nord Begegnungsreisen umgesetzt werden kann. Auf einer zweitägigen internationalen Fachtagung mit Gästen aus dem Globalen Süden wurden zentrale Aspekte dieses Feldes aus Wissenschaft und Praxis beleuchtet. Die Tagungsdokumentation umfasst einen Kurzfilm, ein Interview mit Vanessa Andreotti, Videomitschnitte aller Keynotes sowie eine Dokumentation der Poster- und Panelbeiträge.

Die zweite Veröffentlichung der Fachstelle unter dem Titel Globales Lernen in Süd-Nord Begegnungsreisen (Hrsg. von Sonja Richter und Susanne Krogull) fasst zentrale Diskussionslinien des Tagungsthemas zusammen und ist unter dem Titel Global Learning within South-North School Exchanges auch auf Englisch erschienen.

Ein übergreifendes Thema bis ins letzte Projektjahr war die Implementation der Qualitätskriterien für Globales Lernen in der Schule in der Praxis. In einigen Workshops und einem Webinar wurde mit den Qualitätskriterien für Globales Lernen in der Schule im Kontext der Kooperation von Schule und NGO praxisnah gearbeitet.

Wie geht es weiter?
Die Arbeit der Fachstelle GLiS am Comenius-Institut endet zum 30.09.2017. Die Veröffentlichungen der Fachstelle sind weiter über diese Homepage sowie über das Comenius-Institut verfügbar. Information und Beratung zum Thema Globales Lernen in der Schule gibt es auf Bundesebene über das Portal Globales Lernen sowie der Fachstelle Globales Lernen der agl – Arbeitsstelle der Eine-Welt-Landesnetzwerke in Deutschland e. V.

Die Fachstelle wurde als Projektstelle von Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst gefördert. Die konzeptionelle Umsetzung und Leitung der Fachstelle am Comenius Institut erfolgte durch Sonja Richter.

Kontakt
Ansprechpartner Comenius-Institut:       Dr. Peter Schreiner, schreiner@comenius.de
Bestellung von Publikationen:                Sabrina Settle, settle@comenius.de
Tel.: 0251 – 98101-15